Ausgabe 2/1
Dezember 2013 - Januar 2014
Editorial
Endlich 2014! » Keine Hilfe von Fachgesellschaften 4 » Zulassung nach Plan
KONGRESS
1. The Liver Meeting 7.-11. November 2013 In Washington
Vorbereitung auf eine neue Ära
Der Jahreskongress der amerikanischen Hepatologen stand ganz im Zeichen der Interferon-freien Therapie der Hepatitis C. Die neuen Kombinationen verheißen goldene Zeiten: Heilungsraten über 90% unabhängig vom Genotyp innerhalb von wenigen Wochen. Jetzt muss man nur noch entscheiden, wer sofort und wer später behandelt wird, und welches Regime für welchen Patienten am besten ist. Doch das ist leider nicht ganz so einfach.
FORTBILDUNG
Kai-Henrik Peiffer Und Christoph Sarrazin, Frankfurt
Re-Therapie nach Tripleversagen, was ist zu beachten?
Das Versagen auf eine Boceprevir/Telaprevir-basierte Tripletherapie ist häufig mit einer verminderten Interferon-sensitivität sowie einer Resistenzentwicklung verbunden. Angesichts dieser Tatsachen sollte man bei weiteren Interferon- basierten Tripletherapien Vorsicht walten lassen.
Kilian Weigand, Regensburg
Genotyp 3 – Wie geht’s weiter?
Die Genotypen 2 und 3 wurden lange in der Therapie der chronischen Virushepatitis C nicht wirklich beachten. Sie waren im Verhältnis zum Genotyp 1 gut und kurz zu therapieren, mit SVR-Raten über 80%. Erst im Zeitalter der interferon-freien Therapien rückt insbesondere der Genotyp 3 wieder mehr ins Bewusstsein.
Holger Hinrichsen, Kiel
Genotyp 2 – Mit oder ohne Interferon?
Die Hepatitis C-Virusinfektion vom Genotyp 2 gilt in der Regel als einfach zu behandelnde Infektion. Mit pegyliertem Interferon und Ribavirin können > 75% der Patienten geheilt werden. Mit Sofosbuvir plus Ribavirin lässt sich diese Rate noch steigern, doch gilt das für alle Patientengruppen?
Julian Schulze Zur Wiesch Und Stefan Lüth, Hamburg
Leberzirrhose – Was bringen die neuen Substanzen?
Patienten mit Leberzirrhose werden auch 2014 ein schwer zu behandelndes Patientenkollektiv sein. Im Vergleich zu Patienten ohne Zirrhose sprechen Zirrhotiker auf alle Interferon-basierten Regime schlechter an. Interferon-freie Regime werden für Genotyp 2/3 zur Verfügung stehen, doch auch hier sind die SVR-Raten für GT3 Patienten in der Regel geringer. Ein positiver Aspekt: Die Verträglichkeit aller neuem Regime scheint deutlich besser zu sein.
Jörg Petersen, Hamburg
Isolierung eines funktionellen Rezeptors für Hepatitis B und Hepatitis D
Die zufällige Entdeckung des Hepatitis B-Virus liegt mittlerweile über 45 Jahre zurück, doch bis heute gibt es kein In Vitro-Modell, das den viralen Replikationszyklus abbildet. Mit der Identifikation eines Entry-Rezeptors ist man diesem Ziel einen Schritt näher gekommen und hat möglicherweise auch einen neuen Therapieansatz gefunden.
Jörg Petersen, Hamburg
Hepatitis B – Switch von Nuke auf Interferon
Ein 32 jähriger männlicher Patient mit chronischer Hepatitis B, vermutlich bereits vertikal von der Mutter infiziert, stellte sich im Juli 2007 erstmalig vor. Es fand sich eine HBeAg-negative Verlaufsform einer chronischen Hepatitis B-Infektion, initial mit geringer Viruslast von 34500 IU/ml HBV-DNA bei deutlich erhöhter GPT (218U/l), HDV negativ.
MITTEILUNGEN
Preise Und Stipendien
Förderung der hepatologischen Forschung 2014
Die Deutsche Leberstiftung vergibt jedes Jahr Stipendien an klinische Forscher und Grundlagenforscher, um zeitlich begrenzte Projekte in anderen Forschungseinrichtungen durchzuführen. Erstmals kann die Deutsche Leberstiftung auch einen Preis für eine herausragende Veröffentlichung im Bereich der Hepatologie ausloben.
Deutsche Leberhilfe E.V.
Nationaler Strategieplan gegen Virushepatitis in Berlin vorgestellt
„Den Kopf in den Sand zu stecken, hilft nicht weiter“, erinnert sich Rudolf Schweizer, der im Jahr 2002 seine Hepatitis C erfolgreich besiegte – gerade noch rechtzeitig, denn seine Leber war bereits im Zirrhosestadium. „Es lohnt sich, nach einer solchen Diagnose zu kämpfen und den Weg mit Therapien weiterzugehen, auch wenn es manchmal schwer ist.“