Ausgabe 1 - Juni 2012
Editorial
Hepatitis C-Therapie: Wann jetzt behandeln, wann warten? » Neue Optionen greifbar » Fibrose-Diagnostik wichtiger denn je »
KONGRESS
The International Liver Congress™ 2012 , Barcelona, 18.–22. April 2012
Rasanter
Fortschritt bei Interferon-freier Therapie
Die Kombination verschiedener direkt antiviraler Substanzen führt auch ohne Interferon zu hohen Heilungsraten. Gleichzeitig wird die Therapiedauer kürzer und die Verträglichkeit besser. Die neuen Medikamente für die Interferon-freie Therapie werden voraussichtlich bereits in zwei Jahren zur Verfügung stehen. Aber es bleibt noch viel zu tun, bis das beste Regime gefunden ist.
FORTBILDUNG
Ramona Pauli, MüNchen
Neue Leitlinien
Tripletherapie der Hepatitis C
Die neuen deutschen Empfehlungen zur Tripletherapie mit den HCV-Proteasehemmern Boceprevir und Telaprevir bei HCV-Monoinfektion sowie HCV/HIV-Koinfektion wurden von renommierten Experten anhand der bislang vorliegenden Daten erstellt.
Ramona Pauli, MüNchen
Neue EASL-Leitlinien Hepatitis
B
Die Europäische Gesellschaft für Leberstudien (EASL) hat ihre Leitlinien zur Hepatitis B aktualisiert. Dabei wurden die Empfehlungen für bestimmte Subgruppen und Situationen spezifiziert.
Andrej Potthoff Und Kinan Rifai, Hannover
Update – nicht-invasive Fibrose-Bestimmung
Nicht-invasive Fibrose-Messverfahren zeigen in kontrollierten Untersuchungen exzellente Ergebnisse bei der Detektion von fortgeschrittener Leberfibrose und Zirrhose. Die Diskrimination niedriger Fibrosegrade ist allerdings immer noch unzureichend, wobei hier auch die histologische Beurteilungunzuverlässig ist.
Andrea Tannapfel, Bochum
Invasive
Fibrosediagnostik
Die Leberbiopsie ist eine wesentliche Maßnahme der diagnostischen Abklärung einer chronischen, diffus in der Leber ausgeprägten Lebererkrankung. Durch die Leberbiopsie kann als einziges Verfahren eine definitive Aussage über das Ausmaß der intrahepatischen Entzündung (das sogenannte Grading) und das Stadium der Erkrankung (das sogenannte Staging) getroffen werden.
Karsten Wursthorn, Hannover
Prävention der Hepatitis B Reaktivierung
Das Risiko einer Hepatitis B Reaktivierung wird von der Auswahl der der immunsuppressiven Behandlung, der Art der malignen Erkrankung sowie von virologischen und serologischen Faktoren beeinflusst. Deshalb sollte vor Beginn einer Antikörpertherapie, immunsuppressiven Behandlung oder Chemotherapie eine aktuelle Hepatitisserologie vorliegen. HBsAg-positive oder HBV-DNA-positive Patienten sollten präemptiv antiviral behandelt werden. Patienten ohne bisherigen Kontakt mit HBV sollten geimpft werden.
Imke Friedrichs, Annemarie Berger, Holger F. Rabenau, Martin StüRmer, Frankfurt
Infektiosität des Hepatitis C Virus
Das Hepatitis C Virus bleibt sowohl in Flüssigkeiten als auch in getrocknetem Zustand über einen längeren Zeitraum stabil. Daher stellen Nadeln und Nadelstichverletzungen ein nicht zu unterschätzendes Infektionsrisiko dar. „Sichere“ Instrumente sowie richtige Desinfektionsmittel können bei richtiger Anwendung (Konzentration und Einwirkzeit) das Infektionsrisiko minimieren.
Wolfram H. Gerlich, Dieter Glebe Und Christian G. SchüTtler, GießEn
Infektiosität des Hepatitis-B-Virus
Das Hepatitis-B-Virus (HBV) gehört zu den „erfolgreichsten“ Erregern von chronischen Infektionen. Rund 40 % der Weltbevölkerung hatten schon Kontakt mit dem Virus. Ungefähr 350 Millionen Menschen leiden an einer chronischen HBV-Infektion und etwa 600.000 Menschen sterben jährlich an den Spätfolgen Leberzirrhose und hepatozellulärem Karzinom.
SPEZIAL
Histologische Ergebnisse mit Tenofovir setzen neue Maßstäbe
Steht die Therapie der Chronischen Hepatitis B vor einem Paradigmenwechsel?
Telaprevir-Basierte Tripletherapie Der Chronischen Hepatitis C
Ribavirin-Dosisreduktion * ohne Einbußen bei
SVR-Raten möglich
Entwickelt ein Patient unter Proteasehemmer-basierter Triple-Therapie eine behandlungsbedürftige Anämie, ist eine Reduktion der Ribavirin-Dosis sinnvoll, um dem Hb-Abfall zu begegnen. Beim Telaprevir (INCIVO ®)-basierten Regime kann die Ribavirin-Dosis auf bis zu 600 mg/Tag gesenkt werden, ohne die Heilungschancen zu beeinträchtigen.