Ribavirin-Dosisreduktion auch bei Zirrhose ohne Wirkverlust
Bereits auf der Jahrestagung der EASL im Frühjahr 2012 wurde eine offene Phase-III-Studie vorgestellt, in der die Reduzierung der Ribavirindosis im Vergleich zur Behandlung mit Erythropoietin keinen Einfluss auf die Heilungsrate der Tripletherapie mit Boceprevir hatte. Nun wurde das Ergebnis einer Subanalyse der Daten der zirrhotische HCV-Patienten präsentiert.
In der Studie wurden 687 therapienaive Patienten mit einer Boceprevier-basierten Tripletherapie behandelt. Insgesamt 500 Patienten entwickelten eine Anämie mit einem Hämoglobinwert <10 g/dl. Bei diesen Patienten wurde entweder die Ribavirin-Dosis reduziert oder sie erhielten 40.000 IU Erythropoietin pro Woche. Falls der Hämoglobinwert danach weiter bis auf ≤8,5 g/dl sank, konnte entweder die Ribavirin-Dosis um weitere 200mg verringert, Erythropoietin oder Transfusionen eingesetzt werden. Die HCV-Therapie wurde bei einem Hämoglobinwert von ≤7,5 g/dl beendet.
Vergleichbare SVR-Rate
Insgesamt 60 Patienten hatten zu Studienbeginn eine Zirrhose, wobei gleich viele Patienten mit und ohne Zirrhose eine Heilung erreichten ( 55% vs. 64%). Ein Relaps war ebenfalls gleich häufig (18% vs. 11%). Die SVR-Rate war auch bei Ribavirin-Dosisreduktion und Erythropoietin vergleichbar: 57% bzw. 64% der Zirrhotiker und 73% bzw. 72% der Nicht-Zirrhotiker erreichten eine SVR. Allerdings mussten mehr Patienten mit Zirrhose ein zweites Mal wegen Anämie behandelt werden (44% vs.26%).
Zirrhose-Patienten entwickelten häufiger ein schwere Nebenwirkungen (20% vs. 12%) sowie häufiger eine Anämie (58% vs. 48%), Diarrhoen (43 vs. 31%) und eine Neutropenie (37% vs. 26%).