Ausgabe 2/2014
Editorial
Liebe Leserin,
lieber Leser,
Leitlinien Hepatitis C
Die Leitlinien mit dem kürzesten Verfallsdatum dürften wohl die Leitlinien zur Behandlung der Hepatitis C sein. Hier ist derzeit der Fortschritt so schnell, dass eine Leitlinien-gerechte Leitlinien-Erstellung gar nicht möglich ist. Aus diesem Grund muss man dankbar sein, dass es die Experten-Empfehlungen gibt, an denen man sich orientieren kann.
Die deutschen Empfehlungen wurden kurz nach der Zulassung von Simeprevir gemeinsam von Hepatologen aus Klinik und Praxis aktualisiert. Der erfreulich kurze Text gibt klare Empfehlungen mit verständlichen Erläuterungen bzw. Begründungen. Erstmals wird auch der Preis als Argument für eine Empfehlung bzw. Nicht-Empfehlung mit aufgeführt - ein unüberhörbares Signal an die Hersteller der noch nicht zugelassenen Medikamente.
Resistenztestung
Polymorphismen sowie Resistenz-assoziierten Mutationen sind bei bestimmten Medikamenten/Regimen von Bedeutung und könnten in Zukunft bei Interferon-freien Regimen auch eine Rolle spielen. Deshalb ist die sogenannte Resistenztestung wichtig.
In Deutschland besteht die Möglichkeit der
kostenlosen Resistenztestung an der Universität Frankfurt. Nutzen Sie diese
Gelegenheit. Nicht nur Ihre praktische
Arbeit profiert davon, Sie unterstützen damit auch den wissenschaftlichen
Standort Deutschland.
Leber, Lunge und M. Wilson
Angesichts der dramatischen Entwicklungen bei der Hepatitis C geraten andere Lebererkrankungen in den Hintergrund. Doch Hepatitis&more möchte das „more“ im Titel nicht vernachlässigen. Der Beitrag zum M. Wilson ist ein umfassendes Update zu dieser seltenen Erkrankung. Und auch der Beitrag zu Leber und Lunge widmet sich zwei noch viel zu wenig beachteten Krankheitsbildern, dem hepatopulmonalen Sydrom und der portopulmonalen Hypertonie. Beide Syndrome sind von Bedeutung, nicht nur wegen ihres Einflusses auf die Prognose des Patienten, sondern auch als Standard Exception für die Lebertransplantation.
Dr. Ramona Pauli-Volkert