Ausgabe 1 - Juni 2012:
Editorial
Liebe Leserin,
lieber Leser,
SCHWERPUNKT ALKOHOL
Dosis facit venenum. Das gilt auch für den Alkoholschaden der Leber. Die schlichte Ermahnung, weniger oder gar keinen Alkohol mehr zu trinken, führt aber meist nur zur Frustration des Therapeuten. Nun kann man den bequemen Weg des therapeutischen Nihilismus gehen und in das Lamento der Diabetologen beim Übergewicht und der Kardiologen beim Rauchen mit einstimmen. Oder man geht den steinigen Weg der suchtmedizinischen Fortbildung. Beispielsweise indem man die Beiträge in diesem Hepatitis&more-Heft liest. Die dritte Möglichkeit, sich als Hepatologe nur für die Leber und nicht ganzen Patienten zu interessieren, ist heutzutage bestenfalls in der Klinik eine Option.
HCV-THERAPIE 2014
Die Fülle der Substanzen und Studien bei der Hepatitis C ist nach wie vor verwirrend. Doch erstmals hatte man bei der Jahrestagung der EASL das Gefühl, sich die Zukunft der Hepatitis C-Therapie – zumindest in den nächsten drei Jahren – vorstellen zu können. Was Ende des Jahres kommt, steht schon fest: Eine verbesserte Tripletherapie bei GT1 und eine Inferferon-freie Therapie bei GT 2. Was sich leider auch schon abzeichnet ist allerdings, dass insbesondere Patienten mit fortgeschrittener Zirrhose schwer zu heilen bleiben.
DOKUMENTATION LEICHT GEMACHT
Die Hepatitis-C-Therapie ist komplex. Entsprechend schwierig ist auch die Dokumentation. Hepatitis&more möchte Ihnen dabei helfen. In dieser Ausgabe finden Sie Formblätter zur Therapiedokumentation und zwar jeweils eines pro Algorithmus, d.h. jeweils eines zur Tripletherapie mit Boceprevir und Telaprevir und eines zur dualen Therapie bei GT 2/3. Die Stopp- und Verkürzungsregeln sind darauf leicht zu erkennen und es gibt genügend Platz zur Dokumentation von Komedikation, wichtigen Laborparametern und Nebenwirkungen. Auf einen Blick wissen Sie, wo der Patient gerade steht und auch Jahre später sind alle Details des Therapieverlaufs leicht nachvollziehbar.
Dr. Ramona Pauli-Volkert