NEUER KOORDINATOR DER FACHGRUPPE HEPATOLOGIE IN BNG: DR. STEFAN MAUSS
Qualitätssicherung ist die Basis
Dr. Stefan Mauss Center for HIV and Hepatogastroenterology Grafenberger Allee 128a 40237 Düsseldorf Tel. +49 (0) 211 - 23 95 52 - 0 Fax +49 (0) 211 - 23 95 52 - 10 stefan.mauss@ center-duesseldorf.de |
Herr Dr. Mauss, Sie sind seit April 2007 hepatologischer Sprecher im BNG. Bisher hat Herr Hüppe diese Position inne ge-habt. Wie kam es zu dem Wechsel?
Dr. Mauss: Dietrich Hüppe wurde in den Vorstand des bng gewählt und damit war die Position des Sprechers vakant, denn im bng sind keine Doppelpositionen vorgesehen. Daraufhin hat der Vorstand des bng mir diese Position angeboten und ich habe akzeptiert. Herr Hüppe wird die hepatologische Fachgruppe aber auch weiterhin unterstützen und mit der Unterstützung von Frau Sandra Meyer, die früher für das Kompetenznetz Hepatitis und seit Anfang des Jahres für unsere Praxis tätig ist, kann ich mir vorstellen diese Aufgabe erfolgreich zu bewältigen..
Sie sind aufgrund Ihrer langjährigen praktischen wie wissenschaftlichen HIV-Erfahrung ein virologisch ausgerichteter Gastroenterologe. Ist dies ein Zeichen für die Zukunft?
Dr. Mauss: Mit dieser Konstellation bin ich sicherlich ein Exot unter den Gastroenterologen. Generell kann man jedoch sagen, dass die Hepatologie zunehmend attraktiver und "virologischer" wird. Man die Hepatitis C heilen und die Folgen der Hepatitis B weitgehend verhindern. Diese antiviralen Therapien erfordern allerdings ein hohes Maß an Spezialwissen, denn die Forschung bringt kontinuierlich neue Erkenntnisse und die Standards ändern sich ständig.
Was tut der bng, um die Qualität der Versorgung angesichts des hohen Bedarfs an Fortbildung zu sichern?
Dr. Mauss: Jeder hepatologisch interessierte Kollege muss sich intensiv fortbilden und er sollte eine größere Anzahl von Patienten betreuen, um entsprechende Erfahrungen zu sammeln. Der bng veranstaltet in regelmäßigen Abständen hepatologische Seminare und zertifiziert Praxen mit hepatologischem Schwerpunkt, um die Qualität auch nach außen hin transparent zu machen. Im Moment bemühen wir uns, die Zertifizierung der hepatologischen Praxen noch weiter zu optimieren, um damit auch unseren Forderungen nach einer adäquaten Vergütung einer spezialisierten und qualitativ hochwertigen Medizin eine gute Basis zu geben.
Profitieren die Patienten denn nachweislich von der Qualitätssicherung?
Dr. Mauss: Das kann man belegen. Bei der Hepatitis C-Therapie wurde vom bng beispielsweise eine große Anwendungsbeobachtung initiiert, die belegt, dass der Therapieerfolg unter Praxisbedingungen mit dem in den großen Studien vergleichbar ist. Diese Ergebnisse wurden und werden kontinuierlich publiziert. Das ist ein großer medizinischer und wissenschaftlicher Erfolg.
Nehmen die Kostenträger die höheren Ansprüche an Zeit und Qualität der Versorgung wahr?
Dr. Mauss: Bislang haben die Kostenträger dem gestiegenen Aufwand bei der Versorgung der Hepatitis-Patienten noch nicht adäquat Rechnung getragen. Wir bemühen uns jedoch gemeinsam mit der DGVS mehr Ressourcen für den ambulanten sowie stationären Bereich zu erwirken. Ein bundesweiter Strukturvertrag über die KBV mit den Kostenträgern, d.h. den Krankenkassen, wäre da wünschenswert.
Herr Dr. Mauss, vielen Dank für das Interview