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Weltgesundheitsversammlung muss Entscheidung über Virale Hepatitis aufschieben

GENF, Schweiz, 18. Mai/PRNewswire/ Im Vorfeld des zweiten jährlichen Welt-Hepatitis-Tages hat die World Hepatitis Alliance am 18. Mai an die Regierungen appelliert, die Notlage von 500 Millionen Menschen, die mit Hepatitis B oder C leben, nicht zu vergessen, auch wenn die Weltgesundheitsversammlung die Diskussion über einen Beschluss der Weltgesundheitsorganisation (WHO) über virale Hepatitis – eine der größten Bedrohungen für die globale Gesundheit – aufgeschoben hat.

Die 62. Weltgesundheitsversammlung, die am 18. Mai in Genf begann, wurde angesichts der globalen Bemühungen, die nötig sind, um die A/H1N1-Grippe zu bekämpfen, verkürzt. Deshalb wird der geplante Beschluss über virale Hepatitis, den Brasilien unter dem Titel „Proposal for the Establishment of a World Day for the Struggle against Viral Hepatitis and other issues relating to the Disease” („Vorschlag zur Einrichtung eines Welttages für den Kampf gegen Virale Hepatitis und andere mit dieser Krankheit verbundene Probleme”) vorgelegt hat, und der Maßnahmen fordert, um das Bewusstsein für Hepatitis zu erhöhen und die Diagnose, Prävention, Behandlung und Unterstützung bei Hepatitis zu verbessern, frühestens im Jahr 2010 diskutiert werden.

Charles Gore, der Präsident der World Hepatitis Alliance, erklärte, dass die Hepatitis-Community die Notwendigkeit einer gemeinsamen Bemühung im Kampf gegen die A/H1N1-Grippe anerkenne, betonte aber, dass die globalen Gesundheitsführer es sich nicht mehr leisten könnten, Hepatitis B und C zu ignorieren. „Virale Hepatitis ist auf globaler Ebene bislang noch nie angemessen in Angriff genommen worden, und die Folgen sind verheerend”, sagte Gore. „Ungeachtet dieses enttäuschenden Aufschubs freuen wir uns jedoch auf die Zusammenarbeit mit dem Exekutivrat der WHO und den Regierungen weltweit, um sicherzustellen, dass im Jahr 2010 ein Beschluss gefasst und eine umfassende, koordinierte Herangehensweise gefunden wird, bevor eine weitere Million Menschen stirbt.”

Weltweit ist einer von 12 Menschen von chronischer viraler Hepatitis B oder C betroffen, und etwa alle 30 Sekunden stirbt ein Mensch daran. Demzufolge werden vor dem nächsten Treffen der World Health Assembly im Jahr 2010 eine Million Menschen sterben. Seit die Hepatitis-B- und -C-Viren 1967 bzw. 1989 entdeckt wurden, hat es noch keinen einzigen WHO-Beschluss gegeben, der sich umfassend den Herausforderungen dieser globalen Epidemie widmete.

Am 19. Mai findet der zweite Welt-Hepatitis-Tag statt, und über 200 Patientengruppen aus über 50 Ländern haben die Bedeutung dieses Tages gewürdigt, indem sie sich die Frage „Bin ich die Nummer 12?” stellten – eine bewusstseinsschaffende Kampagne, die darauf abzielt, ein Schlaglicht auf die schockierende Statistik zu werfen, dass weltweit einer von 12 Menschen entweder von Hepatitis B oder chronischer Hepatitis C betroffen ist. Obwohl dies einer weitaus größeren Verbreitung als bei HIV oder jeder Krebsart entspricht, ist das Bewusstsein dafür unerklärlich gering, und die Mehrheit der Infizierten ist sich ihrer Betroffenheit nicht einmal bewusst.

Wussten Sie, dass ...

  • zurzeit etwa 500 Millionen Menschen weltweit mit Hepatitis B oder C (1) infiziert sind?
  • Dies entspricht mehr als dem Zehnfachen der Anzahl der HIV/AIDS (2)-Infizierten 
  • Zusammen verursachen Hepatitis B und C den Tod von einer Million Menschen jährlich (1)
  • Ein Drittel aller Menschen auf diesem Planeten ist einem dieser Viren oder beiden schon einmal ausgesetzt gewesen
  • Die Mehrheit der 500 Millionen Infizierten ist sich ihrer Betroffenheit nicht bewusst.

Aussagen zur Unterstützung für die World Hepatitis Alliance. Die folgenden Personen haben ihre Unterstützung für die Kampagne der World Hepatitis Alliance für einen Beschluss der WHO über virale Hepatitis zum Ausdruck gebracht. Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte

    worldhepday@fleishman.com

  • Dr. Michael Houghton, Mitentdecker des Hepatitis C-Virus
  • Prof. Baruch Blumberg, Nobelpreisträger, Mitentdecker des Hepatitis B-Virus und Miterfinder des Hepatitis B-Impfstoffs
  • Prof. Muhammad Yunus, Nobelpreisträger und Globalökonom

World Hepatitis Alliance  

Die World Hepatitis Alliance übernimmt die globale Führung und unterstützt Maßnahmen, die die Zahl der Todesopfer verringern und das Leben der Menschen verbessern, die mit chronischer viraler Hepatitis B oder C leben. Unser höchstes Ziel besteht darin, diese Krankheiten in Zusammenarbeit mit den Regierungen durch die Schaffung eines größeren Bewusstseins, besserer Prävention, Betreuung, Unterstützung und den Zugang zu Behandlungsmöglichkeiten von diesem Planeten verschwinden zu lassen. Die World Hepatitis Alliance ist eine nicht-staatliche Organisation, die über 200 Hepatitis B- und C-Patientengruppen aus verschiedenen Ländern der Erde repräsentiert. Die World Hepatitis Alliance wird von einem repräsentativen Vorstand aus Patientenvereinigungen geleitet, die aus sieben Weltregionen gewählt werden: Europa, östlicher Mittelmeerraum, Afrika, Nordamerika, Südamerika, Australien und Asien und die westpazifische Region. Für weitere Informationen besuchen Sie bitte: http://www.worldhepatitisday.org

World Hepatitis Alliance – Streben nach einer Welt ohne virale Hepatitis B und C

Kontakt:

International, Tel.: +44-207-395-7114
E-Mail: worldhepday@fleishman.com,
International, T: +44-7920-202120
E-Mail: raquel.jose@worldhepatitisalliance.org



Neue Studiengruppe
Akutes Leberversagen

Im Rahmen des 6. HepNet Symposiums wurde von rund 20 Universitätskliniken eine bundesweite Studiengruppe zur Erforschung des akuten Leberversagens gegründet. Die Acute Liver Failure Study Group Germany wurde initiiert von Prof. Guido Gerken, Universitätsklinikum Essen, Prof. Michael P. Manns, Medizinische Hochschule Hannover, und Prof. Christian Trautwein, Universitätsklinikum Aachen. Ziele der interdisziplinären Forschergruppe sind die Verbesserung der klinischen Versorgung und die Grundlagenforschung auf dem Gebiet des akuten Leberversagens. Die neu gegründete Studiengruppe kann dabei auf ein Vorbild in den USA und auf die konkreten Erfahrungen der bereits seit 2005 am Universitätsklinikum Essen bestehenden Acute Liver Failure Study Group Nordrhein-Westfalen aufbauen.

Jörg Trojan erhält Stiftungsprofessur

Prof. Jörg TrojanProf. Jörg Trojan wurde die Stiftungsprofessur„Molekulare Marker in der Hepatologie und Gastroenterologie“
überreicht. Unterstützt wird die Professur an der Medizinischen Klinik 1 des Klinikums der J.W. Goethe-Universität Frankfurt am Main von Roche Pharma mit dem Ziel, die Entwicklung der modernen Tumortherapie zu fördern. Mit der Einrichtung des Lehrstuhls soll der im Mai 2008 etablierte Schwerpunkt gastrointestinale Onkologie des Universitären Centrums für Tumorerkrankungen Frankfurt (UCT) mit der klinischen Grundlagenforschung vernetzt werden. Trojan befasst sich seit über zehn Jahren mit bösartigen Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts, insbesondere mit dem Leberzellkarzinom und Darmkrebs, und ist Sprecher des Schwerpunktes Gastrointestinale Onkologie am Universitären Centrum für Tumorerkrankungen Frankfurt.

Thomas Bock geht ans Robert Koch-Institut

Priv. Doz. Thomas BockDie Aufgaben von Priv. Doz. Thomas Bock in der Abteilung „Infektionskrankheiten“ des Robert Koch-Instituts (RKI) umfassen die Erkennung, Überwachung und Charakterisierung von Erregern viraler gastrointestinaler Infektionen und von Erregern viraler Hepatitiden. In dieses Fachgebiet sind das Konsiliarlabor für Noroviren, das Konsiliarlabor für Rotaviren und das Nationale Referenzzentrum für Poliomyelitis und Enteroviren integriert. Das Fachgebiet ist in nationale und internationale Netzwerke eingebunden. Neben der Erfüllung dieser Aufgaben sollen im Fachgebiet experimentelle Forschungsprojekte auf einem aktuellen Gebiet der Virologie durchgeführt werden (hier werde ich natürlich meine Arbeiten zur Hepatitis B, C und D weiter verfolgen und ausbauen). Weitere Aufgaben sind die Etablierung und Implementierung von Hepatitisviren, insbesondere B, C und D. Am Uniklinikum Tübingen, wo Bock bislang im Bereich Molekulare Pathologie am Institut für Pathologie tätig war, wird er Lehre und Forschung insbesondere zur HBV Resistenzentwicklung zunächst als Gastwissenschaftler weiter verfolgen.“

Leberzentrum Hamburg am IFI-Institut

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l. Dr. Peter Buggisch
r. Prof. Dr. Jörg Petersen

Seit dem 01.01.2009 sind die beiden Hepatologen und Infektiologen Dr. Peter Buggisch und Prof. Dr. Jörg Petersen als Ärztliche Leiter des Leberzentrums Hamburg im IFI-Institut an der Asklepiosklinik St. Georg beschäftigt. Die zuvor langjährig am UKE in Hamburg tätigen ausgewiesenen Hepatitisexperten erweitern das durch die DGI akkreditierte Zentrum Infektiologie um den neuen Schwerpunkt Leber. Prof. Andreas Plettenberg und Dr. Albrecht Stoehr des IFI leiten bislang u.a. eines der größten Kompetenzzentren HIV in Deutschland. Aktuell insgesamt 10 

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Team IFI-Institut

Ärzte und eine Pharmazeutin sowie Public Health Ökonomen betreuen nunmehr klinisch Patienten mit allen Lebererkrankungen, insbesondere Virushepatitis, und weiteren infektiologischen Erkrankungen, insbesondere HIV. Neben infektiologischen Konsilien für 12 Krankenhäuser im Großraum Hamburg gehört die Betreuung von Patienten in klinischen Studien in Phase I-IV in der eigenständigen Studienzentrale zu den klinischen Schwerpunkten.

Kontakt: Leberzentrum Hamburg im IFI-Institut  an der Asklepiosklinik St. Georg · Haus K Lohmühlenstr. 5 · 20099 Hamburg · Tel.: 040-181885-3780 · E-Mail: buggisch@ifi-medizin.de · petersen@ifi-medizin.de


Heiner Wedemeyer neuer EASL-Generalsekretär

ALT ATTRIBUTEAuf der Jahrestagung der European Association for the Studyof the Liver (EASL) wurde Heiner Wedemeyer von der Medizinischen
Hochschule Hannover zum neuen Kopf der Gesellschaft gewählt.Die Europäische Gesellschaft zum Studium der Leber hat ca.
2.000 Mitglieder in Europa, Nordamerika und Asien. Seit 2002 ist Dr. Wedemeyer an der wissenschaftlichen Koordination des „Kompetenznetz Hepatitis“ beteiligt. Zudem ist er Mitglied der Konsensusgruppe zur Therapie viraler Hepatitiden der Deutschen Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten und aktuell Leiter der AG „Prophylaxe und Therapie der akuten Hepatitis C“ im Rahmen der Aktualisierung der Leitlinien.

Deutsche Leberstiftung
Auszeichnung für vernetzte Forschung

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(v. li.n.re.): Mario Medri (Biotest AG),Dr. Conrad Fischer (Gilead Sciences GmbH), Aksana Käfer, Dr. Andreas Schulze, Prof. Dr. Hartwig Klinker (Juror), Sarah Heidelberger, Dr. Katja Deterding, Prof. Dr. Michael P. Manns (Vorstandsvorsitzender der Deutschen Leberstiftung)

Auf dem 6. HepNet Symposium, das die Deutsche Leberstiftung und das Kompetenznetz Hepatitis Anfang Juni in Hannover veranstalteten, vergab die Deutsche Leberstiftung wieder drei Posterpreise für Forschungsprojekte im Bereich Hepatologie. Die Preise gingen an drei Forschergruppen der Universitäten Heidelberg, Frankfurt/Main und Medizinische Hochschule Hannover. Rund 40 Forschergruppen hatten sich mit ihren Projekten um die drei Posterpreise beworben, die mit jeweils 500,- Euro dotiert sind.

Die Preisträger sind:

Dr. Andreas Schulze (Universitätsklinikum der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg) für das Projekt mit dem Titel „Hepatitis B Virus (HBV) – derived lipopetides for HBV entry inhibition and hepatocyte-specific drug delivery“. Das Projekt ist eine Kooperation zwischen den Arbeitsgruppen von Prof. Dr. Stephan Urban (Universitätsklinikum der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg) und Prof. Dr. Joerg Petersen (Universitätsklinikum Eppendorf/Leberzentrum im IFI-Institut, Hamburg).

Aksana Käfer und Marleen Wege aus der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Eva Hermann (alle drei Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt) für das Projekt „Simulation einer PK-PD Modellierung von Viruskinetiken mit Resistenzentwicklung während einer Kombinationstherapie mit lang wirkenden Interferonen und STAT-C bei HCV-Patienten“. Diese Arbeit ist aus einer Kooperation zwischen Mathematikern und Klinikern entstanden.

Sarah Heidelberger und Dr. Katja Deterding (beide Medizinische Hochschule Hannover) für das Projekt „Begrenztes Wissen über Hepatitis B und schlechte Durchimpfung von Verwandten von Hepatitis B-Patienten in Deutschland“. Damit wurde ein Projekt aus dem Bereich der Versorgungsforschung gewürdigt, das vor allem die öffentliche Wahrnehmung für Hepatitis B verbessern soll.

Meldungen

  • Hepatitis C

    02. September 2024: Nach wie vor hohe Reinfektionsrate in New York City weiter

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    30. August 2024: Stipendien für hepatologische Forschungsvernetzung ausgeschrieben. weiter

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    26. Juli 2024: Close the gap - Gut vernetzt Hepatitis C eliminieren weiter

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    23. Juli 2024: Die Deutsche Leberstiftung betont den akuten Handlungsbedarf, informiert über die Bedeutung von Tests und Therapien und berichtet über Erfolge der Screenings auf Hepatitis B und C in Deutschland. weiter

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    23. Juli 2024: Anlässlich des Welt-Hepatitis-Tags am 28. Juli 2024 klärt die Deutsche Leberhilfe über Hepatitis E auf. weiter

  • Deutsche Leberstiftung

    01. Juli 2024: Publikations-Preis 2024 weiter

  • Deutsche Leberstiftung

    17. Juni 2024: Freistellungs-Stipendien 2024 Hepatologie – Bewerbung ab jetzt möglich. weiter

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    15. Mai 2024: Neuer Ansatz verhindert Infektionen weiterer Zellen weiter

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    08. Mai 2024: Intervallfasten schützt vor Leberentzündung und Leberkrebs weiter

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    02. Mai 2024: Vulnerable Gruppen erreichen: Kreativität trifft Engagement. weiter

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    10. April 2024: Gilead spendet 4 Millionen U$ für Elimination der Hepatitis weiter

  • Hepatitis B und D

    10. April 2024: Molekularer Wirkmechanismus von Bulevirtide aufgeklärt weiter

  • Hepatitis C

    27. März 2024: Unerwartete provirale Funktion von GBP1 weiter

  • Früherkennung Leberschäden

    01. März 2024: Das LIVERAIM-Konsortium startet die weltweit größte Studie zur Früherkennung von Leberschäden - mit 100.000 Patient:innen aus sechs europäischen Ländern. weiter

  • Hepatitis E

    02. Februar 2024: Screening im Abwasser möglich weiter

  • Weltkrebstag 4. Februar 2024

    31. Januar 2024: Die Deutsche Leberstiftung informiert zum Weltkrebstag anlässlich steigender Fallzahlen und hoher Mortalitätsraten bei Lebertumoren über deren Prävention, Diagnostik und Therapien. weiter

  • Deutsche Leberstiftung

    30. Januar 2024: Freistellungs-Stipendium für 2024 vergeben an klinisches Projekt zur Autoimmunhepatitis (AIH). weiter

  • Hepatitis E

    25. Januar 2024: Kombinationstherapie bei Resistenz? weiter

  • Pneumokokken

    10. Oktober 2023: Neue STIKO Empfehlung für PCV20 (Apexxnar®) weiter

  • Hepatozelluläres Karzinom

    04. September 2023: Leitlinienempfehlungen aktualisiert weiter

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Diese Webseite bietet Informationen rund um das Thema Lebererkrankungen. Der Schwerpunkt liegt auf den viralen Hepatitiden Hepatitis A, Hepatitis B, Hepatitis C, Hepatitis D und Hepatitis E, Fettleber und Leberkrebs. Es werden Krankheitsbild, Diagnostik und Therapie behandelt. Insbesondere bei der Behandlung der Hepatitis B und Hepatitis C hat sich viel geändert. Hier finden eine Übersicht zu den verfügbaren Medikamenten gegen Hepatitis B und C, Studiendaten, Fachinformation und aktuelle Preise. Die aktuellen Informationen aus Medizin und Industrie richten sich an Betroffene und Ärzte.