Meldungen
Baraclude® - 3-Monatspackung
Seit kurzem steht eine neue Packungsgröße von Baraclude® (Entecavir) zur Verfügung. Die Größe N3 beinhaltet 90 Tabletten. Diese Größe erleichtert (und verbilligt) die zuverlässige Einnahme.
Viread® - Neu für chronische Hepatitis B
Tenofovir wurde im April 2008 von der europäischen Arzneimittelbehörde EMEA zur Behandlung der chronischen Hepatitis B zugelassen. Das Nukleotid ist schon seit längerem zur Behandlung der HIV-Infektion auf dem Markt. Die neue Packungsbeilage gilt für beide Indikationen.
Hepatitis C - Patienten Buch
Das Patienten-Buch zur Hepatitis C (so lautet der Titel) von Christiane Hermann ist ein ungewöhnliches Buch. Es ist ein gleichzeitig aktuelles und umfassendes Lehrbuch für Nicht-Mediziner, ein Ratgeber mit praktischen Tipps und eine mitfühlende Begleitung für Betroffene. Alle Aspekte der chronischen Hepatitis C werden detailliert behandelt in einer leicht verständlichen Sprache von den HCV RNA-Messmethoden über individualisierte Therapiestrategien bis hin zu Ernährungsratschlägen und rechtlichen Fragen. Die Autorin des Buches hat das Erscheinen ihres Werkes leider nicht mehr erlebt. Sie starb wenige Monate vorher an den Folgen der Erkrankung. Herausgeber von "Hepatitis C - Das Patientenbuch" ist die Deutsche Leberhilfe e.V. Es kann bei der Hepatitis Selbsthilfe Ostwürttemberg, Hermann Kuon, Spangenstr. 3, 73557 Mutlangen oder info@hepatitis-bw.de bestellt werden. Das Buch kostet 20 inkl. Versand.
Neuartiger Wirkstoff gegen Hepatitis B
Die Arbeitsgruppe um Prof. Stephan Urban, Abteilung Molekulare Virologie Heidelberg, hat in der Virushülle von HBV ein Protein entdeckt, das für das Eindringen in die Leberzelle notwendig ist. In der Zellkultur bindet dieses Protein an Leberzellen und verhindert so die Aufnahme von HBV. Die Wirksamkeit der neuen Substanz wurde von Priv.-Doz. Jörg Petersen, Hamburg, in einem Mausmodell eindrücklich bestätigt. Nicht eines der behandelten Tiere infizierte sich. Ferner gibt es starke Hinweise darauf, dass diese neue Medikamentenklasse in der Kombination mit anderen Medikamenten auch zu erheblich besseren Ansprechraten bei bereits infizierten Menschen beitragen könnte.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt die präklinischen Untersuchungen mit insgesamt 1,8 Millionen Euro. Die Arbeiten der Teams sind in der aktuellen Ausgabe des renommierten Fachmagazin "Nature Biotechnology", vorab online, veröffentlicht.
Leberversagen durch Paracetamol
Bisher galt die Hepatitis als häufigste Ursache für das akute Versagen der Leber. Doch die Zahl der medikamentös bedingten Erkrankungen nimmt kontinuierlich zu. Nach einer Analyse der deutschen "Acute Liver Failure Study Group" sind insbesondere Paracetamol und auch Marcumar immer häufiger Auslöser eines akuten Leberversagens. Übergewichtige Frauen mit Fettleber waren überdurchschnittlich oft betroffen.
Leberzirrhose: Rolle der Hepatozyten
Wissenschaftler des HepatoSys-Konsortiums, dem Netzwerk für die systembiologische Erforschung der Leberzelle (Hepatozyt), haben neue Einblicke in die Prozesse der Leberzirrhose gewonnen. Die Leber verfügt unter allen Organen des Körpers über eine hohe Regenerationsfähigkeit, sobald die Noxe eliminiert ist. Eine wichtige Rolle für den Heilungsprozess, aber auch für den fortschreitenden chronischen Schaden, spielt der Wachstumsfaktor TGF-beta. Nach der Leberschädigung wird TGF-beta aktiv und stößt Signalübertragungswege an, die letztlich zum Wundschluss führen. Ist der Schaden jedoch chronisch, führen die permanente Aktivierung und der überschießende Heilungsprozess zu einer veränderten Architektur des Lebergewebes. Anstelle funktionsfähiger Hepatozyten treten vermehrt fibroblastenähnliche Zellen auf, die sich dem Bindegewebe zuordnen lassen. Bisher ging man davon aus, dass sich die hepatischen Sternzellen bindegewebig umwandeln, während die Hepatozyten absterben.
HCV: DFG fördert mit 1,3 Mio Euro
Bereits seit drei Jahren forscht ein interdisziplinäres Team von Medizinern, Virologen, Bioinformatikern und Pharmazeuten an der Universität des Saarlandes, der Universität Frankfurt und dem Saarbrücker Max-Planck-Institut mit Unterstützung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) an der Entwicklung neuer Strategien gegen die Hepatitis C-Virusinfektion. Dabei ist die Klinische Forschergruppe 129 ihrem Ziel, neue Angriffspunkte zur Bekämpfung der Infektion sowie der Resistenzentwicklung zu finden, deutlich näher gekommen. Die DFG fördert die Arbeit der Gruppe für weitere drei Jahre mit insgesamt 1,3 Millionen Euro. Die beteiligten Universitäten und das Max-Planck-Institut haben sich zu einer Gegenfinanzierung in gleicher Höhe verpflichtet, so dass der Forschergruppe ein Gesamtetat von über 2,6 Millionen Euro zur Verfügung stehen wird.