Ausgabe 1 - Juli 2008: Editorial
Liebe Leserin,
lieber Leser,
Trotz der Optimierung der zugelassenen HCV-Therapien können viele Patienten nicht geheilt werden. Relapser und Nonresponder stellen ein großes Problem dar. Soll man diese erneut therapieren oder lieber auf die neuen Medikamente warten? Die Antwort auf diese Frage erfordert eine genaue Analyse der vorausgegangenen erfolglosen Behandlung und der individuellen Situation des Patienten.
LANGER WEG ZUR ZULASSUNG
Patienten, bei denen die chronische Hepatitis C in absehbarer Zeit wahrscheinlich zu Komplikationen führt, sollten nach Möglichkeit erneut behandelt werden. Die neuen direkt antiviralen Medikamente werden nämlich erst in einigen Jahren zur Verfügung stehen. Mit einer "Schnellzulassung" wegen dringendem Bedarf ist leider nicht zu rechnen.
RESISTENZ GEGEN STAT-C
Die neuen direkt antiviralen Substanzen gegen HCV haben sich in den bisherigen Studien als sehr effektiv erwiesen und scheinen die Heilungsraten zu erhöhen bei kürzerer Therapiedauer. Noch ungeklärt ist allerdings die Frage der Resistenzentwicklung. Resistente HC-Viren sind beschrieben und die Untersuchungen zur Frage nach der klinischen Relevanz dieser Mutanten laufen auf Hochtouren.
VIELE OPTIONEN BEI HEPATITIS B
Auch bei der Hepatitis B spielt die Resistenz eine große Rolle. Mittlerweile steht eine ganze Reihe von Nukleos(t)iden zur Verfügung und der Arzt hat die Qual der Wahl - zumindest bei der Initialtherapie. Primärresistenzen sind nämlich bislang eine Rarität. Bei Resistenzen, die im Verlauf der Therapie entstehen, ist gezieltes Umsetzen gefragt. Erfreulich, dass es hier entsprechende Optionen gibt und mit Tenofovir eine weitere dazu gekommen ist.
Dr. Ramona Pauli-Volkert