Ausgabe 2 - Dezember 2007: Editorial
Liebe Leserin,
lieber Leser,
SCHWERPUNKT LEBERTRANSPLANTATION
In Deutschland wurden im Jahr 2006 insgesamt 1.063 Lebertransplantationen durchgeführt. Hauptindikation war die Leberzirrhose und eine der wichtigsten Ursachen dafür war die chronische Hepatitis B und C. Erfreulicherweise scheint die Zahl der Patienten mit HBV-bedingter Transplantationsindikation aufgrund der antiviralen Therapie rückläufig zu sein - zumindest in den USA (#12 Kim W et al., AASLD 2007). Dennoch übersteigt der Bedarf an Organen (2006 waren es 971 postmortale Spenderlebern) den Bedarf bei weitem. 1.636 Patienten waren 2006 zur Lebertransplantation angemeldet worden. Ob das neue Allokationssystem MELD die wertvollen Organe besser verteilt, bleibt abzuwarten.
Die transplantierten Patienten müssen lebenslang betreut werden. Kurz nach der Transplantation steht bei Hepatitis B und C neben der Immunsuppression die Prophylaxe bzw. Therapie der Reinfektion im Vordergrund. Hier gibt es neue Ansätze. Bei der Immunsuppression geht der Trend hin zu "Nieren-freundlichen" Kombinationen, bei der HCV-Reinfektion zur individualisierten, längeren Therapie.
Der Gastroenterologe/Hepatologe in Klinik und Praxis wird sich in Zukunft immer häufiger mit dem Thema Lebertransplantation auseinandersetzen müssen. Er muss die Indikation stellen, Angehörige über die Möglichkeiten der Lebendspende informieren und seine Patienten nach dem Eingriff in Zusammenarbeit mit dem Transplantationszentrum langfristig betreuen. Hepatitis&more möchte Sie bei dieser Aufgabe durch Beiträge rund um das Thema Hepatitis und Lebertransplantation unterstützen.
Dr. Ramona Volkert