Hepatitis E
02. Februar 2024
Das Vorkommen des Hepatitis-E-Virus (HEV) läßt sich im Abwasser überwachen. Das zeigt eine Dissertation, in der Proben aus 21 Klärwerken, einem Kanal und dem Fluss Emscher untersucht wurden.
Das Ergebnis: In fast 73 Prozent der insgesamt 605 genommenen
Wasserproben
war HEV-RNA nachweisbar. Der Vergleich zwischen noch
unbehandeltem Abwasser und
dem Wasser, das die Kläranlagen verließ, zeigte, dass die
dortige Behandlung
die virale Belastung reduziert. Dennoch blieb Virus-RNA im
Wasser.
Die hohe Rate HEV-positiver Gewässerproben überraschte die Forschenden nicht: Sie steht zum einen im Einklang mit Daten aus anderen Regionen. Zum anderen gibt es in Nordrhein-Westfalen viele Schweinemastbetriebe. Hepatitis E kommt bei Schweinen häufig vor und kann auch aus infizierten Fleischprodukten auf den Menschen übergehen.
Genetische Varianten auffindbar
Eine Tiefensequenzierung der Proben belegte, dass es möglich ist, im Abwasser verschiedene genetische Varianten des Virus auszumachen. Die Bochumer Forschenden konnten in aktuellen Arbeiten mehrere Mutationen identifizieren, die zu Resistenzen gegen die Behandlung mit verschiedenen Wirkstoffen führten.
Die Arbeiten wurden gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (Projekte VirBio; 01KI2106 und HepEDiaSeq 01EK2106A/B), sowie das Gesundheitsministerium Nordrhein-Westfalen (ZMVI1-2518FSB705) und das Deutsche Zentrum für Infektionsforschung.