HCV-Elimination
28. März 2018
In einem australischen Gefängnis mit 800 inhaftierten Männern wurden 119 Männer (Alter 34 Jahre, 12% Zirrhose, 2/3 GT3a) mit Sofosbuvir/Daclatasvir behandelt. Vier Männer wollten nicht behandelt werden und wurden in ein anderes Gefängnis verlegt.
97% der Behandelten erreichten die SVR, zwei hatten einen Relaps und sechs infizierten sich erneut. 22 Monate nach Beginn der DAA-Therapien war der Anteil chronischer HCV-Infektion von 12% auf 1% gefallen.
Kommentar Dr. Ramona Pauli, München
Es fehlt der politische Wille
Die Prävalenz von HCV im Gefängnis ist besonders hoch, insbesondere in Haftanstalten in denen viele Drogengebraucher einsitzen. Dass dort quasi ein idealer Ort zur Elimination der Hepatitis C in einer Hochrisikogruppe ist, haben die Australier gezeigt.
In deutschen Gefängnissen dagegen ist die Wahrscheinlichkeit sich mit Hepatitis C zu infizieren deutlich größer als behandelt zu werden. Trotz des schriftlichen Bekenntnis der Bundesregierung zur „Eindämmung von HIV, Hepatitis und STI“ gibt es kein Geld für die DAA-Therapie. Das muss sich ändern!