Hepatitis C bei PrEP
08. Februar 2017
In der Amsterdamer PrEP Studie (AmPrEP) wurden 376 MSM und Trans*Frauen eingeschlossen. 4,8% (n=14) hatten eine Hepatitis C. Phylogentische Analysen legten den Schluss nahe, dass die meisten Viren von Kontakten mit HIV-positiven MSM stammen.
Bei HIV-Positiven lag die Inzidenz von HCV-Neuinfektionen in Europa in Jahren 2010-2015 bei etwa 4% - mit einer Reinfektionsrate von 6,5% pro Jahr. Bei HIV-negativen MSM war die Inzidenz mit 0,15% pro Jahr deutlich niedriger. Bei HIV-negativen MSM mit PrEP lag sie in PROUD, Iypergay und der Kaiser Permanente PrEP Kohorte bei 0,7-1,3% jährlich
Dies wirft die Frage auf, ob HCV-Inzidenz bei HIV-Negativen gestiegen ist oder ob die AmPrEP-Teilnehmer eine besondere Gruppe sind, eine besondere Risikopopulation oder eine „Brücke“ zwischen einer Gruppe mit hoher Prävalenz (HIV-positive MSM) und niedriger Prävalenz (HIV-negative MSM). Und es wirft die Frage auf, ob man bei der PrEP im Rahmen des STI-Screenings auch auf Hepatitis C testen soll.