HCV bei HCV/HIV-Koinfizierten vor oder kurz nach Lebertransplantation behandeln
30. Juni 2015
Eine retrospektive Auswertung (Februar 2002 bis Dezember 2013) der Daten von knapp 44.000 lebertransplantierten Patienten ergab, dass das 1- und 2-Jahres-Überleben nach Lebertransplantation bei HIV/HCV-koinfizierten Patienten (n=160) am niedrigsten war (75% und 47%) im Vergleich zur Kontrollgruppe der HCV/HIV-negativen Transplantierten (89% und 76%). n= 22.926) und HIV-positiven Patienten (n=72) niedriger war (als bei HCV-positiven Patienten (n= 20. 829) und HCV/HIV-koinfizierten Patienten (n=160). Das 1-Jahres-Überleben der HIV-Monoinfizierten (n=72) und HCV-Monoinfizierten (n=20.829) lebten nach der Lebertransplantation war vergleichbar lang wie das der Kontrollpatienten, ihr 3-Jahre-Überleben war niedriger (66% und 67%). HIV-Patienten und HCV/HIV-koinfizierte Pateinten starben vor allem an einer Infektion. Die Ursache Eine Abstoßungsreaktion und ein Versagen des Transplantats trat am häufigsten bei den Koinfizierten (44%) auf, gefolgt von den HCV-Monoinfizierten (30,6%), den HIV-Monoinfizierten (31,4%) und der Kontrollgruppe (23,6%).
Die Autoren empfehlen eine Interferon-freie HCV-Therapie vor der Transplantation oder sofort nach der Transplantation. Um die Anzahl der verfügbaren Organe zu erhöhen, schlagen sie vor, die Leber von HCV-positiven Spendern Patienten mit einer Mono-oder Koinfektion zu transplantieren und anschließend eine HCV-Therapie einzuleiten.