IQWIG: Nutzenbewertung zu Daclatasvir
01. Dezember 2014
Das IQWIG vergleicht die Interferon-freie Therapie mit Daclatasvir mit der „zweckmäßigen Vergleichstherapie“, die gemäß den Vorgaben des Instituts aus pegInterferon/Ribavirin ggf. plus Boceprevir/Telaprevir besteht. Da keine oder ungeeignete Daten für diesen Vergleich vorliegen, muss das Institut feststellen, dass Daclatasvir keinen Zusatznutzen hat.
Diese IQWIG-Bewertung ist eine der Grundlagen
für die
Entscheidung des Gemeinsamen Bundesausschusses (GBA) im Februar
nächsten Jahres.
Bis
dahin ist Daclatasvir
weiterhin für alle Patienten im Rahmen der Zulassung
verschreibungs- und – bei
Beachtung des allgemeinen Wirtschaftlichkeitsgebots –
erstattungsfähig.
Kommentar Dr. Ramona Pauli, München
IQWIG: Rigide und unfair!
Diese Bewertung zeigt wie überfordert ein so starres System wie die IQWIG-Methodik bei der Beurteilung bahnbrechender innovativer Therapien ist und zu welchen Schieflagen das führen kann. Zur Interferon-freien Therapie mit Simeprevir gab es üperhaupt keine IQWIG-Bewertung und auch keinen GBA-Beschluss, da Simeprevir ohne Interferon nicht generell, sondern nur bei Interferon-Unverträglichkeit und dringlicher Indikation zugelassen ist. Daclatasvir wurde dagegen aufgrund des hohen Bedarfs auf Nachfrage der europäischen Zulassungsbehörden rasch und Interferon-frei zugelassen. Und genau das soll der Substanz jetzt zum Nachteil gereichen? Da kann man nur hoffen, dass der GBA kreativer entscheidet als das rigide IQWIG.