Empfehlungen zur Hepatitis-C-Therapie aktualisiert
17. Juni 2014
Nachdem die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) und der Bund der niedergelassenen Gastroenterologen (bng) nach der Zulassung des Polymeraseinhibitors Sofosbuvir (Sovaldi®) im
April ihre Therapieempfehlungen aktualisiert hatten, war nun mit der Zulassung von Simeprevir (Olysio®) erneut eine Überarbeitung fällig.
Interferon-frei
Für den Genotyp 1 und 4 werden eine 12-wöchige Therapie mit der Interferon-freien Kombination aus Simeprevir und Sofosbuvir mit/ohne Ribavirin empfohlen bei Interferon-Unverträglichkeit bzw. -Kontraindikationen und gleichzeitiger dringender Therapieindikation (Evidenzgrad IIb bzw. V). Eine Therapieverlängerung auf 24 Wochen wird selbst beim Vorliegen negativer Prädiktoren wie beispielsweise einer Leberzirrhose nicht empfohlen. Bei HCV-Patienten Genotyp 1a kann eine Resistenzanalyse zur Bestimmung der weniger sensitiven Q80K-Variante durchgeführt sinnvoll sein (kostenfrei im Labor der Medizinischen Klinik I, Universität Frankfurt möglich).
Tripletherapie
Eine konventionelle Tripletherapie aus Simeprevir und pegIFN/RBV empfehlen DGVS und bgn derzeit nicht als Standardtherapie für den Genotyp 1,wohl aber für den Genotyp 4 als Ersttherapie oder nach Relapse auf pegIFN/RBV (12 Wochen Tripletherapie gefolgt von 12 Wochen pegIFN/RBV; Evidenzgrad Ib).