The International Liver Congress
Amsterdam, 24.-28. April 2013
Die Jahrestagung der European Association for the Study of the Liver findet in Amsterdam statt. Im
Mittelpunkt stehen die neuen Therapiestrategien bei chronischer Hepatitis C. Es wird sich zeigen, ob die guten
Ergebnisse kleiner Pilotstudien auch in großen Untersuchungen wiederholt werden können. Und es wird sicherlich eine
Fülle von neuen Kombinationen und Substanzen vorgestellt werden. Wir halten Sie live vom Kongress auf dem Laufenden.
Interviews
Interviews mit Dr. Ramona Pauli, München
Neue Substanzen 2014
Die Zulassungsanträge für Faldaprevir, Simeprevir und Sofosbuvir sind eingereicht. Auf dem Kongress vorgestellt wurden jetzt die großen Zulassungsstudien.
Hepatitis B
Bei der Hepatitis B wurde die erste Studie zur Therapie von immuntoleranten Patienten vorgestellt. Und Hinweise, dass die Virussupression das Risiko eines hepatozelullären Karzinoms vermindert.
Zirrhose
Zirrhose-Patienten sind und bleiben schwer zu behandeln. Beachten sollte man dabei unbedingt die negativen Prädiktoren für Komplikationen.
Die Zukunft: Interferon-frei
Die Zahl der Studien zu Interferon-freien Therapien kaum zu überschauen, doch es zeichnen sich erste Trends ab.
Hepatitis C
Interferon-freie Tripletherapie erfolgreich
Daclastavir, Asunaprevir und BMS-791325 führt beim Genotyp 1 zu Heilungraten über 90%.
HCV-Prävalenz in Deutschland
Die Prävalenz der chronischen Hepatitis C bei Patienten mit Migrationshintergrund liegt in der Allgemeinarzt-Praxis bei rund 6%.
MK-5172 plus pegIFN/RBV
Die Tripletherapie mit dem neuen Proteasehemmer MK-5172 führte zu einer deutlich höheren SVR-Rate als die Tripletherapie mit Boceprevir bei kürzerer Therapiedauer.
COMMAND: Daclastavir plus pegIFN/RBV bei Genotyp 2 und 3
Behandelt wurden 151 therapienaive Patienten mit Genotyp 2 oder 3 mit dem NS5A-Inhibitor Dacalastavir 60 mg OD in unterschiedlichen Regimen bzw. mit 24 Wochen mit dualer Therapie.
HCV-GT 1b: Daclatasvir + Asunaprevir
90% der Patienten mit HCV GT1b erreichten eine SVR – inklusive der früheren Nullresponder.
Ende der QUAD-Therapie?
Aufgrund von Nebenwirkungen stoppte das Unternehmen Gilead Sciences die weitere Entwicklung von 4er-Regimen sowie von Tegobuvir.
Tripletherapie: Probleme bei Leberzirrhose
Die Tripletherapie mit Telaprevir/Boceprevir ist insbesondere bei fortgeschrittener Zirrhose risikoreich und wenig erfolgversprechend.
NEUTRINO: Sofosbuvir plus pegIFN/RBV
In der Zulassungsstudie bei Genotyp 1, 4, 5 oder 6 erzielte die Tripletherapie mit Sofosbuvir eine hohe Heilungsrate bei
QUEST-1/2: Simeprevir plus pegIFN/RBV
In QUEST-2 wurden 391 therapienaive Patienten mit GT1 mit Simeprevir 150 mg OD plus pegIFN/RBV über 12 Wochen und dann je nach Ansprechen nur 12 oder 36 Wochen mit pegIFN/RBV oder im Kontrollarm 48 Wochen dual mit pegIFN/RBV behandelt.
STARTVerso: Faldaprevir plus pegIFN/RBV
Die Tripletherapie mit Sofosbuvir, Simeprevir oder Faldaprevir führt beim Genotyp 1 zu hohen Heilungsraten um 80-90%. Vorteil der neuen Tripletherapie ist die in der Regel kürzere Therapiedauer, bessere Verträglichkeit und einfachere Einnahme.
Chance für Tripletherapie-Versager
Die Kombination von Daclastavir und Sobusfuvir über 24 Wochen führt bei nahezu allen mit Boceprevir- bzw. Telaprevir-Tripletherapie vorbehandelten Patienten zum Erfolg.
Fisson/Fusion/Positron
Sofosbuvir/Ribavirin bei Genotyp 2 und 3In den Studien FISSON, FUSION und POSITRON war die Interferon-freie Kombination Sofosbuvir/Ribavirin ist bei Gentoyp 2 gut wirksam, zeigt jedoch bei Genotyp 3 sowie Patienten mit Leberzirrhose Schwächen.
AVIATOR: 4er-Kombination über 12 Wochen
Vier Medikamente gegen HCV ohne Interferon erhöhen Heilungschance bei Patienten mit Genotyp 1 ohne Zirrhose auf über 90%.
Hepatitis B
Tenofovir/Emtricitabin bei immuntoleranten Patienten überlegen
Erstmals wurden immuntolerante Patienten mit der Fixbombination Tenofovir/Emtricitabin versus Tenofovir behandelt.
Langzeittherapie reduziert Leberkrebs-Risiko
Die effektive Behandlung einer chronischen Hepatitis B vermindert das HCC-Risiko auch dann, wenn noch keine Zirrhose vorliegt.