Individualisierung der Therapiedauer nach initialem Ansprechen
In der deutschen Studie INDIV-2 wurden 398 Patienten mit Genotyp 1 unterschiedlich lange behandelt und zwar abhängig vom initalen Ansprechen auf die Behandlung. Die Therapiedauer betrug zwischen 24 Wochen (HCV-RNA negativ zu Woche 4 hochsensitiven TAM) bis zu 72 Wochen (HCV-RNA negativ zu Woche 24-30), wobei Patienten mit hoher Viruslast zu Beginn (>800.000 IU/ml) sechs Wochen grundsätzlich sechs Wochen länger behandelt wurden.
Ergebnisse
Nur 13,8% der Patienten wurden wie bisher Standard 48 Wochen lang behandelt. Bei 28,5% der Patienten wurde die Therapie verkürzt, bei 32,5% wurde die Therapie verlängert.
Im Vergleich mit historischen Kontrollen (Therapiedauer 48 Wochen) hatte die Individualisierung der Therapiedauer
keinen negativen Effekt. Die SVR-Raten waren vergleichbar. Rund 55% erreichten eine SVR, wobei Patienten mit langsamem
Ansprechen von der Therapieverlängerung profitierten. Hier konnte die SVR im Vergleich zur Standardtherapie gesteigert
werden und zwar sowohl bei Patienten mit niedriger Viruslast (<800.000 IU/ml) (42% vs. 59%) als auch bei hoher
Viruslast (41% auf 61%).
Fazit
Die Therapiedauer kann ohne Wirkungsverlust bei Patienten mit initial gutem Ansprechen verkürzt werden. Patienten mit langsamen Ansprechen profitieren von einer Verlängerung. Interessant ist hier, welchen Einfluss der IL28B-Polymorphismus hat. Diese Analyse läuft noch.