Test- und Beratungsbus Hepatitis C und HIV

05. Dezember 2022


Schleswig-Holsteins Gesundheitsministerin Kerstin von der Decken (li.)
      mit Initiatorin Ute Krackow von der Aidshilfe vor dem Test- und Beratungsbus

Schleswig-Holsteins Gesundheitsministerin Kerstin von der Decken (li.) mit Initiatorin Ute Krackow von der Aidshilfe vor dem Test- und Beratungsbus

Wenn Sie nicht zum Test kommen, kommt der Test zu Ihnen. So oder so ähnlich könnte man die Arbeit des neuen Test- und Beratungsbusses in Schleswig-Holstein beschreiben. Die Aidshilfe Schleswig-Holstein hat, gemeinsam mit weiteren Unterstützer*innen – darunter auch AbbVie Deutschland –, den in Deutschland einmaligen Test- und Beratungsbus ins Leben gerufen. Hier werden Menschen, die besonders gefährdet sind, sich mit Hepatitis C, HIV oder anderen sexuell übertragbaren Erkrankungen anzustecken, oder jene, die sich bereits angesteckt haben, schnell und unkompliziert auf die Viruserkrankungen getestet.

Das Hepatitis-C-Virus (HCV) wird für viele vermeidbare Todesfälle aufgrund von Leberzirrhose und Leberzellkrebs verantwortlich gemacht.1 Nicht zuletzt, weil die Erkrankung oft lange unerkannt bleibt und die Diagnose entsprechend spät erfolgt. Daher ist es umso wichtiger, Möglichkeiten zur Testung zu bieten und zu nutzen. Immerhin gibt es heutzutage sehr gute Behandlungsmöglichkeiten, bei denen eine Hepatitis C innerhalb von acht bis zwölf Wochen ausgeheilt werden kann.1

Unter anderem drogengebrauchende Menschen und Menschen ohne Obdach gehören zu den Risikogruppen für die Erkrankung. Da sie oft schwer zu erreichen sind, ist der Test- und Beratungsbus eine gute Möglichkeit, um ihnen in ihren Lebenswelten zu begegnen und eine niedrigschwellige und anonyme Möglichkeit zur Beratung, Testung und Aufklärung zu bieten. Was vielen nicht bewusst ist: Eine überstandene Hepatitis-C-Infektion schützt nicht vor einer Neuansteckung. Daher ist nicht nur die Testung allein, sondern auch Aufklärung besonders wichtig, um mögliche Übertragungswege zu kennen und präventiv agieren zu können. Hier setzt der Bus mit seinem Angebot an.

Risikogruppe drogengebrauchende Menschen: Aufklärung als zentraler Baustein

In Deutschland leben aktuell schätzungsweise 189.000 Menschen mit der Erkrankung.2 Diese Zahl gilt es zu reduzieren und das von der WHO angestrebte Ziel der HCV-Elimination bis 20303 zu erreichen. Neben dem Test- und Beratungsbus, der nun in Schleswig-Holstein unterwegs ist, gibt es zahlreiche weitere Initiativen, die sich für die HCV-Elimination einsetzen. AbbVie engagiert sich beispielsweise auch im Bereich der Drogenberatungsstellen (DROBS). In lokalen DROBS werden von den dortigen Mitarbeitenden und Peers Testtage und Kurzinterventionen (Workshops) zum Thema Hepatitis C durchgeführt. Hier wird in kleinen Gruppen (4-5 Teilnehmende) über die Erkrankung im Allgemeinen, mögliche Übertragungswege und den Schutz vor einer möglichen Ansteckung gesprochen. Dabei können u.a. mit Hilfe der Hepatitis-C-Box „Gemeinsam Mehr Wissen“, die von AbbVie gemeinsam mit verschiedenen Drogenberatungsstellen entwickelt wurde, die Mitarbeitenden in Beratungsstellen Informationen über Hepatitis C niedrigschwellig, einfach und spielerisch vermitteln. Es besteht auch die Möglichkeit, sich vor Ort auf Hepatitis C testen zu lassen. Ist das Testergebnis positiv, stellen die Mitarbeitenden und Peers den Kontakt zu Ärzt*innen her.

Wie wird die Hepatitis-C-Box genutzt? Hier mehr erfahren: www.abbvie-care.de

Gesundheitsuntersuchung als wichtige Säule der Elimination

Hepatitis C kann jeden treffen. Um auch in der Allgemeinbevölkerung mehr Betroffene zu erkennen und möglichst frühzeitig zu behandeln, wurde am 1. Oktober 2021 die allgemeine Gesundheitsuntersuchung (vormals „Check-up 35“) um das Screening auf eine HCV- und/oder Hepatitis-B-Virus (HBV)-Infektion erweitert. Gesetzlich Versicherte ab 35 Jahren können sich einmalig bei niedergelassenen Ärzt*innen auf eine HCV- und/oder HBV-Infektion testen lassen.

Entscheidend für die Elimination der Hepatitis C bis 2030 ist, neben der Diagnose, die Überweisung von den diagnostizierenden Ärzt*innen an Fachärzt*innen und die damit einhergehende Einleitung der Therapie. Denn: ohne erfolgreiche Therapie keine Elimination. Eine Vernetzung der beiden Arztgruppen ist also essenziell, um sowohl Infizierte in Risikogruppen als auch aus der Allgemeinbevölkerung zu erreichen und entsprechend zu versorgen.

Aktionsbündnis: Neue Informationsmaterialien

Um Patient*innen über Hepatitis B und C aufzuklären und um auf das wichtige Screening im Rahmen der Gesundheitsuntersuchung aufmerksam zu machen, entwickeln GSK und AbbVie verschiedene Patientenmaterialien, darunter Wartezimmerposter. Dieses Material kann kostenfrei unter https://www.gsk-kontakt.de/orderforms/checkup35plus/ bestellt werden.


Literatur

  1. Sarrazin C et al. Z Gastroenterol 2020; 58: 1107-1131.

  2. Polaris Observatory HCV Collaborators. Lancet Gastroenterol Hepatol 2022; 7(5):396-415.

  3. World Health Organization (WHO). Global Hepatitis Report, 2017; https://www.who.int/publications/i/item/9789241565455.


Mit freundlicher Unterstützung der AbbVie Deutschland GmbH & Co. KG




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